HISTORIE
Erstmalig erwähnt wird die feste Existenz, also die Wehrhaftigkeit des Hauses in einer
Aufzeichnung des Werdener Urbare,in der die Waldgerechtsame und die Hühnerzinsen
der Probstei aufgeführt werden und wo es heißt, dass das ,,Haus in der Rosendellen"
sechs Hühner anzuliefern hat. Zwischen der Rosendelle und der im östlich, ebenfalls im
Vogelsangbachtal gelegenen Haus Hetterscheid, befand sich ein Wald, die Hoye,in dem
der Abt das volle Jagdrecht ausübte. Zum Haus Rosendelle gehörte auch ein Hof mit
landwirtschaftlich genutzten Flächen. Um 1400 findet man bei den Hofesleuten der
Probstei den Namen Rosendelle auch als Bestandteil des Personennamens (1402:
Johannes in der Rosendelle). Vom Kloster Werden wurde die Rosendelle als
Dienstmannslehen ausgegeben, so das davon ausgegangen werden kann, dass die
Aufsitzer zumindest dem Ministerialstand des Klosters angehörten. Im Jahre1474 wird
die Rosendelle zum Wohnsitz (Ruhesitz als Abfindung) des ehemaligen Probstes
Wilhelm von Reifferscheid. Reifferscheid war zunächst Kellner des Klosters, wurde 1472
zum Probst gewählt, aber schon zwei Jahre darauf im Zuge der Klosterreform mit der
Rosendelle als Ruhestandssitz abgefunden. Reifferscheid war der letzte Probst des
hochadeligen Konvents. Mit seiner Absetzung erloschen Amt und Würden.
Zum,,castrum" Rosendelle gehörten damals die Jagd- und Fischereirechte, ferner der
Zehnte von Langenbögel mit dem dortigen Hof und das Hofgericht. Zudem erhielt der
ehemalige Probst vom Kloster eine Leibrente von200 Gulden. Bis 1506 lebte
Reifferscheidt in der Rosendelle.
Nach Reifferscheidt Tod fiel das Haus zurück an das Kloster.1532 wurde es auf
Lebenszeit und ein weiteres Leben(!) an den Richter des bergischen Amtes Angermund
Herman von Else, verpachtet. In der zweiten Hälfte des 16.Jahrhundertbefindet sich das
Pachtgut in den Händen von Reinhard von Landsberg,bis es 1576 vom Kloster an
Gerhard von Eller zuOefte im Tausch der alten Werdener Rechte am Haus Hetterscheidt
abgetreten wird. 1659 kauft das Kloster Werden Haus und Hof Rosendelle mit allem
Zubehör und den Jagdrechten von den Oefter Erben zurück.
In der Folgezeit wird das Haus nur noch an bäuerliche Pächter ausgegeben.
Obwohl die Roßdelle 1588 als Haus und Schloss bezeichnet wurde, ist von einer
Befestigung nichts bekannt. Jedoch ist auf der Lehnsgüterkarte des Stiftes
Werden(1.Hälfte 17.JH) ein Wehrturm zu erkennen. Die ältesten Teile des heutigen
Baukörpers sind vom Rheinischen Amt für Bodendenkmalpflege nicht früher als aus
dem 16.Jahrhundert stammend eingeschätzt worden.
Mit der Säkularisation ging das Gut Roßdelle in Privathand über. Um 1830 ist der Graf
von Schulenberg auf Schloß Oefte Besitzer. 1824 wird das Gut als massiv, aber
baufällig bezeichnet. Ende des 19.Jahrhunderts wurde das Anwesen über 50 Jahre
Eigentum der Rheinisch-Westfälischen Kalksteinwerke in Wülfrath und 1951 von der
Stadt Heiligenhaus erworben. Als landwirtschaftlicher Betrieb führte es ein Landwirt als
Pächter. 1972 übernahm Stefan Zisman das Anwesen in Pacht und führte es als
Reiterhof (seit 1995 als Eigentümer der Roßdelle) 2005 vekaufte Stefan Zismann den
Reiterhof Roßdelle an die Eheleute Karin und Sven Zilles. Sie führen die Geschichte der
Rosendelle, die in der zweiten Hälfte des 19.Jahrhundert zur Roßdelle wurde, als
traditionellen Reiterhof mit einer Reitschule weiter.....